Wassertürme
Der Bau der Bahnwassertürme stand immer
im Zusammenhang mit dem Bau des
Bahnhofs.
Die ersten Wasserhochbehälter entstanden bereits 1840 und waren
einfache Vorratsbehälter, die in Bahnhofsbauten integriert wurden.
Sie wurden auch Wasserstationen genannt. Die heute noch
erhaltenen Wassertürme stammen überwiegend aus der Zeit nach
1870, aber meist sehr viel später. Da der Eisenbahnverkehr vor 1870
wesentlich geringer war als zur Blütezeit der Dampflokomotive.
Dadurch bedingt war auch der Wasserverbrauch geringer und das
Fassungsvermögen der Wasserbehälter nicht so groß.
Wasserbehälter gehörten zu den ersten Bauten eines Bahnhofs. Sie
dienten zur Versorgung des Trink- und Brauchwassers sowie der
Dampflokomotiven mit Wasser. Mit dem Verschwinden der
dampfgetriebenen Lokomotiven wurden auch die Wasserstationen
und Wassertürme abgerissen. Heute gibt es nur noch wenige
Exemplare dieser architektonisch interessanten Bauwerke. Es sind
meistens nur noch Wassertürme und noch seltener Wasserstationen
erhalten geblieben.
Durch den steigenden Wasserbedarf in größeren Bahnhöfen war es
erforderlich die Wassertürme höher und größer zu bauen. Dadurch
wurde der Wasserdruck über die vielen Rohrleitungen gewährleistet.
Wasserstationen mussten in festen Abständen auf einer Bahnstrecke
eingerichtet werden. Diese Abstände richteten sich nach dem
Wasserverbrauch der auf der Strecke eingesetzten
Dampflokomotiven. Natürlich spielte auch die Streckenverhältnisse
eine Rolle. Im Gebirge wurde mehr Wasser verbraucht als im
Flachland. Da das Wasseraufnehmen schnell erfolgen sollte, wurden
Wasserkräne an den Hauptgleisen der Bahnhöfe installiert. Die
Durchmesser der Wasserleitungen wurden so ausgelegt, dass
mindestens 1 qm/Minute an Wasser in die Lokomotivtender laufen
konnte. Die Wasserbehälter wurden vielfach aus Brunnen und
Quellen mit Hilfe von Pumpen gespeist. In kalten Regionen wurde
das Speisewasser im Winter vorgewärmt. Selten wurden
Wasserbehälter im obersten Stockwerk des Empfangsgebäudes
eingebaut.
Die Bahnwassertürme unterscheiden sich durch den Wasserbehälter:
•
Flachbodenbehälter
•
Hängebodenbehälter
•
Stützbodenbehälter
•
Kugelbehälter
Wasserstationen, die Vorgänger
der Wassertürme
Die Wasserstationen waren die Vorläufer der
Wassertürme. Die Gebäude wurden höher
gebaut um den Wasserdruck zu erhöhen.
In der Abbildung sieht man eine Wasserstation
mit Lokomotivschuppen.
Eine der wenigen Ansichtskarten, die einen
Wasserturm darstellt. Die Abbildung zeigt den
Bahnwasserturm im Bahnhof Vacha (Werra)
aus dem Jahr 1917.
zu den 66 Wassertürmen
Wasserturm Bad Salzschlirf