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ahnbauten B

Wasserkran

Mit dem Wasserkran wurden

Dampflokomotiven befüllt.

In der Frühzeit der Eisenbahn baute man die Wasserkräne an die Kohleschuppen oder an die Hauswand der Wasserstation an. Erst später montierte man sie frei stehend innerhalb der Bahnanlagen. Jede Bahngesellschaft hatte im neunzehnten Jahrhundert eine eigene Konstruktion der Wasserkräne. So gab es Wasserkräne mit verschiebbarer Wasserwanne bei der bayrischen Staatsbahn oder mit Gelenken bei der preußischen Eisenbahn. Im Winter mussten die Wasserkräne vor Frost geschützt werden. Sie wurden dann mit Hanf umwickelt oder man erwärmte sie mit einem Kohlefeuer, das in offenen Stahlkörben schwelte. Dem Kesselspeisewasser wurden Soda und Kalkmilch gegen Kesselsteinbildung beigesetzt. Zu Dampflokzeiten benötigte jeder Bahnhof wenigstens einen Wasserkran, da die Dampflokomotiven große Wassermengen benötigten. Meistens standen die Wasserkräne zwischen den Gleisen an den Stellen, an denen die Lokomotiven haltmachten. In großen Verschiebebahnhöfen wurden sie immer strategisch günstig installiert. In der Nähe von Lokomotivschuppen waren Wasserkräne auch immer aufgestellt. Der Wasserkran bestand aus gusseisernen Rohren mit einem Ausleger, der mindestens 2,85 Meter über dem Gleis ausgeschwenkt werden konnte. Sie wurden deshalb aus Eisenguss hergestellt, damit sie besser gegen Durchrosten geschützt waren. Der Wasserkran lieferte 1 - 2,5 qm Wasser pro Minute. Heute werden keine Wasserkräne mehr gebaut. Bei Museumsfahrten müssen Dampflokomotiven über Feuerwehrschläuche befüllt werden, wobei die Auffüllzeiten deutlich länger sind als bei einem noch intakten Wasserkran.
Schlagwörter zum Wasserkran Wasserkran, Dampflokomotive, Ausleger, Wasserwanne, Kesselsteinbildung